Preisträger

Unterricht innovativ
2015
2. Preis

Frieden suchen, finden, wahren

Edith Böhme
Projektteam: Petra Beitz / Edith Böhme / Martin Henkel / Kristina Klein / Monika Lampe / Sabine Meyer / Mareike Paschkowicz / Ramona Reiß

Fotocredit: BILDSCHÖN

Projektbeschreibung:

Die Nibelungen-Realschule Braunschweig stellte für ein Schulhalbjahr das Thema „Frieden“ in den Mittelpunkt des schulischen Lebens. 370 Schüler/innen arbeiteten fächer- und jahrgangsübergreifend an unterschiedlichen Ideen, die sich alle um die drei Aspekte „Frieden suchen“, „Frieden finden“ und „Frieden wahren“ gruppierten. Es wurden Zeitzeugen-Interviews geführt, Rollenspiele und Internet-Befragungen durchgeführt, Zeichnungen, Videoclips, Fotoreportagen und ein eigenes Spiel entstanden. Mit diesen vielfältigen Zugängen, die sich wie kleine Lernperlen durch das 2. Halbjahr 2014/15 zogen, gestalteten die Kinder und Jugendlichen zwischen 10 und 18 Jahren ein gemeinsames Thema. Den Höhepunkt und Abschluss des Friedensprojekts bildete die Ausstellung am Schuljahresende. Hier wurden die Ergebnisse der Projektgruppen als ein gemeinsames Ganzes der Öffentlichkeit und den Eltern präsentiert. Zugleich wurde der gemeinsame Arbeitsprozess und die einzelnen Beiträge in der Schülerzeitung „Füreinander miteinander – der Schlüssel zum Frieden“ dokumentiert.

Das Projekt wurde von einem Team von Lehrkräften unterschiedlicher Fachrichtungen inhaltlich koordiniert und so mit den schuleigenen Lehrplänen abgestimmt, so dass das Thema „Frieden“ fortwährend für alle präsent war. Die Fächer Deutsch, Geschichte, Politik, Religion, Englisch, Informatik und Kunst wirkten am Gesamtbild mit und eröffneten einen Dialog für Frieden durch Toleranz, Respekt und Verständnis zwischen den Schüler/innen und zwischen Kulturen.

Das Besondere:

Neben dem gemeinsamen Thema „Frieden“, das die gesamte Schulgemeinde für ein halbes Jahr eng miteinander verband und ein starkes Gemeinschaftsgefühl erzeugte, bedeuteten die meisten Einzelprojekte auch eine Öffnung der Schule nach außen. Der Besuch der Aufnahmestelle für Asylsuchende oder die Befragung von Zeitzeugen zu ihren Kriegserinnerungen stellte für die Schüler/innen eine Verbindung zum wirklichen Leben dar. Ziel war es, den Begriff „Frieden“ im direkten Umgang mit anderen Menschen zu erfassen. Die Schüler/innen wurden sensibilisiert, das Andersartige und Fremde zu tolerieren, zu akzeptieren und als persönliche Bereicherung zu erfahren.

Darüber hinaus gestalteten die Kinder und Jugendlichen viele Unterrichtsvorhaben eigenständig, arbeiteten in jahrgangsübergreifenden Teams und konnten sich kreativ und handlungsorientiert betätigen.

Erfahrungen und Ergebnisse:

Die größte Wirkung zeigte sich bei den Schüler/innen selbst: Einerseits in der Zunahme von Erfahrungswissen, der Freude an der Zusammenarbeit, einer hohen Motivation und Leistungsbereitschaft, Selbstständigkeit und Eigenverantwortung, andererseits in der positiven Veränderung ihres bewussten Hinsehens, Hinhörens und Hinterfragens bei den Begegnungen mit Flüchtlingen und Zeitzeugen. Die Kinder und Jugendlichen haben soziale Kompetenz gewonnen, die Klassengemeinschaft wurde gestärkt und der Zusammenhalt der Schule verbessert.

Aus dem Gutachten:

„Herausragend erscheint die glaubwürdige Darstellung, dass es gelingt, die Schüler/innen zu neuen Erkenntnissen und Einsichten sowie zu positiven Verhaltensänderungen zu führen.“

Eckdaten

Schule: Nibelungen-Realschule Braunschweig
Bundesland: Niedersachsen
Jahrgangsstufe: 8
Fächer: Deutsch, Geschichte, Religion
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