Projektbeschreibung:
Rüdiger Keil und Alexander Ritter übersetzten mit sieben Schülerinnen und Schüler der Jahrgangsstufe 12 das Reisetagebuch „Blutiger Sommer“. Im Zuge einer fächerübergreifenden Projektarbeit wurde der Text von William Crowne aus der Zeit des 30-jährigen Krieges nach Vorlage in englischer Sprache ins Deutsche übertragen. Die Idee hatte der Geschichtslehrer Dr. Ritter und dann ging es los: Mittels intensiver und umfassender Online- und Bibliotheks-Recherche wurde das Reisetagebuch innerhalb von fünf Wochen übersetzt, kommentiert und in Zusammenarbeit mit dem Verlag fertig gestellt. Die Oberstufen-Schüler erarbeiteten den Text nach individueller Auswahl unterschiedlicher methodischer Zugänge weitestgehend selbständig. Per Email legten die Mitarbeitenden den leitenden Lehrkräften ihre Zwischenergebnisse vor und erhielten immer wieder schriftlich Rückmeldung. Die Wissenschaftliche Buchgesellschaft Darmstadt veröffentlichte die Arbeitsergebnisse sowohl als Buch als auch als Hörbuch. Das Buch ist mittlerweile bereits in der zweiten Auflage erschienen.
Das Besondere:
Die Schülerinnen und Schüler arbeiteten auf weiten Strecken des Projektes eigenverantwortlich und trafen auch die Entscheidung zur Veröffentlichung der Textarbeit im Team mit den Lehrern. Die Anregung zu dem Projekt, das die Fächer Englisch, Geschichte und Erdkunde miteinander verbindet, ging von den Jugendlichen aus und wurde von den Lehrkräften aufgegriffen und unterstützt.
Das Projektteam stellte mit intensiver Arbeit und viel Enthusiasmus die Materialien gemeinsam für den Verlag zusammen, präsentierte das Projekt in der Schule und führte Interviews mit Vertretern von Zeitung, Hörfunk und Fernsehen. Die Schülerinnen und Schüler der Oberstufe näherten sich auf diese Weise dem Niveau wissenschaftlichen Arbeitens der Hochschule an.
Erfahrungen und Ergebnisse:
Durch das Projekt „Blutiger Sommer“ wurden insbesondere mediale, methodische und soziale Kompetenzen der Schülerinnen und Schüler gestärkt. Die Textarbeit und die damit einhergehende Recherchearbeit trug zur Festigung und zum Ausbau der Medienkompetenz bei. Die Teilnehmer lernten, frei zu sprechen und sich auch auf außerschulischem Terrain sicher zu bewegen. Das wissenschaftspropädeutische Arbeiten und Einüben berufsrelevanter Strategien konnten die Basis für ein erfolgreiches Wirken in einer zunehmend globalisierten Arbeitswelt schaffen. Die Veröffentlichung der Projektarbeit in Form eines Buches und eines Hörspiels bestätigte außerdem die hohe Qualität und das große Engagement der Teilnehmer.
Aus dem Gutachten:
„Die durch die Schüler erarbeiteten Kommentare treten als gelungene Einheit vor den Leser; sie sind fachlich und sachlich von erstaunlicher Kompetenz.“
„Der von den Schülern weitgehend selbständig erarbeitete Band ist ein spannendes und sehr differenziertes kulturhistorisches Dokument, das Geschichte aus einer ungewohnten Perspektive vorstellt.“
„Die bewundernswert fachliche und gemeinschaftliche Leistung lässt erkennen, wie ein qualifizierter Unterricht die Trennung von Gymnasium und Hochschule propädeutisch überwinden kann.“
„Eine solch beachtliche Leistung ist Zeugnis eines hervorragenden, konzentrierten, anregenden und methodisch-fachlich sicheren Unterrichts.“