Projektbeschreibung:
Nachhaltig handeln – Solidarität zeigen, dies ist das Motto des Projektes „fair future Jahr“. Es ist fächer- und klassenübergreifend, erstreckt sich über ein ganzes Schuljahr und setzt sich aus mehreren Themenschwerpunkten zusammen. Ziel ist es, in möglichst vielen Fächern über unterschiedliche Herangehensweisen den Leitgedanken der Nachhaltigkeit durch Projektarbeit und Aktionen zu verwirklichen.
Das Projekt ist in mehrere Teilabschnitte gegliedert und beginnt mit dem Wertetag „Der Ökologische Fußabdruck“: Die Schüler nehmen ihre Handys heraus und erzählen, was sie über Marke, Produktionsland und Produktionsbedingungen wissen. Schnell ist man beim Thema fairer und unfairer Handel. Im Laufe des Schuljahres folgen eine Turnperformance und eine Fastenaktion namens „Verzichten, um zu helfen“. Bei „CO2 hat (d)ein Gesicht“ verpflichten sich 120 Schüler aus den Religionsklassen der Jahrgangsstufen 5 bis 12 freiwillig für drei Wochen zu einer umweltfreundlichen Fortbewegung, gehen zu Fuß oder nutzen zum Beispiel Fahrgemeinschaften. Unter dem Motto „DEG-fair2013? Wie fair ist Deggendorf?“ untersuchen Geographieklassen der Jahrgangsstufe 5 im April in Zusammenarbeit mit Oberstufen-Schülern das Angebot an fair gehandelten Waren aus Entwicklungsländern in den Läden ihres Ortes und erkennen so globale Zusammenhänge. Sie erfahren hautnah, dass man durch mündiges Einkaufsverhalten das lokale Warenangebot mitbestimmen kann. Höhepunkt und Abschluss bildet die „fair future Gala“, auf der die Schülerinnen und Schüler Erfahrungen bündeln und Ergebnisse präsentieren.
Das Besondere:
Das weitreichende Projekt, das die Schülerinnen und Schüler der gesamten Schule mehrere Monate begleitet und beschäftigt, schafft es durch verschiedene methodische Ansätze nahezu alle Interessensgruppen jahrgangsstufen- und fächerübergreifend einzubinden. In unter- schiedlichen Wahl- und Pflichtfächern wird das übergeordnete Lern- und Erziehungsziel „Nachhaltigkeit und Zukunftsethik“ umgesetzt. Der regionale Bezug steht ebenso im Mittelpunkt wie die Sensibilisierung für eine globale Welt: Es entsteht die Erkenntnis, dass das Handeln im eigenen Ort Auswirkungen auf die Mitmenschen in anderen Ländern hat, in die- sem Fall auf Haiti.
Durch die „Meilensteine“ innerhalb des Schuljahresplanes werden die Schülerinnen und Schüler immer wieder motiviert und können sich die Ergebnisse ihrer Arbeit vor Augen führen.
Erfahrungen und Ergebnisse:
Durch die ausschließlich umweltfreundliche Fortbewegung während der Freizeit wird den teilnehmenden Kindern und Jugendlichen bewusst, dass Klimawandel und Klimaveränderung durch das Verhalten jedes einzelnen beinflussbar sind. Jeder kann seinen Beitrag zur Emissionsvermeidung leisten. Der eingesparte CO₂-Ausstoß wurde von einigen Firmen des Ortes „versilbert“, mit weiterem in unterschiedlichen Aktionen gesammeltem Geld wurden insgesamt 7.000 Euro einem Entwicklungshilfeprojekt in Haiti gespendet.
Die Initiatoren des Projektes „fair future Jahr 2013″ zeigen, dass man an einer Schule Nachhaltigkeit unterrichten und leben kann.
Aus dem Gutachten:
„Der Lehrplanbezug wird in jeder Phase des Projektes hergestellt. Leistungserhebungen im Bereich des Mündlichen sind durch das große Engagement in allen Jahrgangsstufen gut nachvollziehbar. Entscheidend aber bleibt das emotionale Erlebnis eines Projektes einer ganzen Schulfamilie, ja in einer ganzen Kommune, das allen Beteiligten nicht nur Freude gemacht, sondern vor allem den Menschen in Haiti sehr geholfen hat.“
„Das ,fair future Jahr 2013‘ sollte zeigen, wie an einer Schule mit Kopf (empirische Untersuchungen), Herz (Performances der Showturner und der Theatergruppe) und Hand (Hilfe zur Selbsthilfe in Haiti) gemeinsam versucht wird, Nachhaltigkeit zu ,leben‘. Dies ist den Initiatoren in hervorragender Weise gelungen.“