Preisträger

Unterricht innovativ
2016
Sonderpreis ZEIT

"Persönlichkeitsbildung"

Carina Merth
Projektteam: Eleonore Dubbert, Marco Fremdt, Carina Merth, Helmut Zimmermann

Projektbeschreibung:

Welches Rüstzeug für das Leben brauchen unsere Schülerinnen und Schüler? Die Schule im Emsbachtal hat sich dieser wichtigen Frage mit einem neuen Unterrichtskonzept gestellt. Seit zwei Jahren entwickelt ein Lehrkräfte-Team das fächerübergreifende Berufsorientie- rungskonzept „Persönlichkeitsbildung und Rhetorik“. Ziel ist es, die Schüler/innen dabei zu unterstützen, in der aktuellen Kommunikations- und Informationsgesellschaft noch besser zurechtzukommen, um für das Leben nach der Schule gerüstet zu sein. Diese neue Form der Berufsorientierung nimmt in der Schule eine wichtige Rolle ein und wird nicht nur im Bereich Arbeitslehre behandelt, sondern fließt unter bestimmten Aspekten auch in andere Fächer ein. Das erarbeitete Konzept der Persönlichkeitsbildung basiert auf vier Kompetenzbereichen: Präsentieren, Debattieren, Darstellen und Reflektieren. Damit vermittelt es wesentliche Schlüssel-Qualifikationen, die für den Berufseinstieg und das Leben in einer medialen und vielfältigen Gesellschaft unerlässlich sind, wie Ausdrucks- und Darstellungsvermögen, Kommunikationskompetenz, Empathie- und Teamfähigkeit. Eine große Bereicherung bei der Umsetzung dieser Konzeption ist die Kooperation mit dem Krankenhaus-Sender des Sankt-Vincenz-Krankenhauses in Limburg. Hier können die Schüler/innen selbst erarbeitete Beiträge erarbeiten, moderieren und mit produzieren.

Die unterschiedlichen Kompetenzbereiche werden in den Jahrgangsstufen 8 bis 10 als Module mehrfach aufgegriffen und sind fester Bestandteil des wöchentlichen Stundenplans.

Darüber hinaus wird das schulinterne Curriculum hinsichtlich der Vermittlung von Werten zur Persönlichkeitsentwicklung überarbeitet und stetig weiterentwickelt.

Das Besondere:

Das Konzept ist fächerübergreifend angelegt und fördert die teamorientierte und kooperat

ive Zusammenarbeit innerhalb

des Lehrerkollegiums. Zudem wird das Unterrichtskonzept ständig weiterentwickelt und professionalisiert. Dabei orientiert es sich an den Bedürfnissen und Interessen der Lernenden. Die Themen für die Präsentationen, Reden oder Debatten suchen sich die Schüler/innen überwiegend selbst aus. Angestrebt wird ein ganzheitliches, zukunfts- orientiertes und nachhaltiges Gesamtkonzept, das die fachlichen und berufsorientierenden Profilbereiche der Schule im Emsbachtal vereint.

Erfahrungen und Ergebnisse:

Das Team hat festgestellt, dass die Komplexität der Modulinhalte von Durchgang zu Durchgang zugenommen hat und den Bildungsplan des Fachs Arbeitslehre durch wichtige theore- tische und praktische Inhalte ergänzt. Gefördert werden vor allem die überfachlichen Kom- petenzen wie die personale Kompetenz, die Sozialkompetenz und die Kommunikations- kompetenz. Das Team hat den hohen Bedarf an der Förderung dieser Schlüsselqualifika- tionen erkannt und erarbeitet hierzu die entsprechenden Materialien und Lernmethoden.

Größte Erfolge sind die hohe Vermittlungsquote in Ausbildungsverträge und die positiven Rückmeldungen der Kooperationspartner. Die Verbesserung der sozialen Fertigkeiten hat aber nicht nur Auswirkungen auf die anschließende Ausbildung der Schüler/innen, sondern auf alle Situationen ihres Lebens.

Aus den Gutachten:

„Es beeindruckt mich, dass eine Schule (vertreten durch Mitglieder des Lehrerkollegiums) sich selbstständig auf den Weg macht und dieses beeindruckende fächerübergreifende Berufsorientierungskonzept erarbeitet. Das Konzept berücksichtigt dabei (…) die besondere Interessenlage der Schüler/innen und bindet diese weitgehend in das Unterrichtsgeschehen ein. Als ehemaliger Schulleiter kann ich nur jeder Schule empfehlen, sich unter Nutzung der Arbeit an der Schule im Emsbachtal auf den gleichen Weg zu machen.“

Eckdaten

Schule: Schule im Emsbachtal (Hauptschule)
Bundesland: Hessen
Jahrgangsstufe: 8-10
Fächer: Arbeitslehre, Deutsch, Gesellschaftslehre
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