Pressemeldung

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Ein Lehrer und zwei Pädagogen-Teams aus Bayern mit dem „Deutschen Lehrerpreis 2016“ ausgezeichnet

Nicolas Schmidt aus Erlangen für sein besonderes pädagogisches Engagement ausge-zeichnet / Der 3. Preis für besonders innovatives Unterrichtsprojekt geht an Andreas Deinhardt und Team aus Roth / Susanne Strehlow und Team aus Kirchheim bei München erhielten den Sonderpreis des Cornelsen Verlags / Insgesamt 16 Lehrkräfte und sechs Pädagogen-Teams aus zehn Bundesländern geehrt / Rund 4.500 Schüler/innen und Lehrkräfte beteiligten sich an der achten Auflage des Wettbewerbs / Anmeldung zum Wettbewerb 2017 auf www.lehrerpreis.de

Berlin/Düsseldorf, 26. September 2016 – Im Rahmen der festlichen Preisverleihung zum bundesweiten Wettbewerb „Deutscher Lehrerpreis – Unterricht innovativ 2016“ wurden heute ein Pädagoge und zwei Lehrer-Teams aus Bayern mit dem „Deutschen Lehrerpreis“ geehrt. Mit der Auszeichnung würdigte die Jury das herausragende pädagogische Engagement von Nicolas Schmidt, Lehrer für Englisch, Geschichte, Sozialkunde und dem P-Seminar Poetry Slam am Emmy-Noether-Gymnasium in Erlangen. Der Preisträger wurde in der Wett­bewerbskategorie „Schüler zeichnen Lehrer aus“ von seinen Schülerinnen und Schülern für die Auszeichnung nominiert, die bei ihm vor allem den lebendigen, praxis-orientierten Unterricht, die hohe fachliche Kompetenz, eine ansteckende Begeisterung und Hingabe für seine Fächer, die erfrischende Art und kreative Ader, Kritikfähigkeit, individuelle Förderung und sein außer­schulisches Engagement hervorhoben.

Der 3. Preis in der Wettbewerbskategorie „Lehrer: Unterricht innovativ“ ging an das Pädagogen-Team Andreas Betz, Armin Grimm, Robin Pürschel, Andreas Steinkohl, Christoph Sümmerer, Christoph Weinhardt, Matthias Wollenhaupt um Projektleiter Andreas Deinhardt vom Staatlichen Beruflichen Schulzentrum Roth für ihr Projekt „E-Car“. „Wir reden nicht über E-Fahrzeuge, wir bauen sie“ ist das Motto des Projektes. Teams von je fünf Schülern diverser Fachrichtungen und mit unterschiedlichem Leistungsstand erfinden, planen, konstruieren, berechnen, kalkulieren, bestellen, fertigen, dokumentieren, präsentieren und fahren den Prototyp eines Elektrofahr­zeuges für junge Erwachsene. Im Mittelpunkt steht die Entwicklung und Fertigung eines echten Produktes, das im Rahmen eines vorgegebenen Budgets und Zeitraums einem fiktiven Kunden präsentiert wird. Die Schüler durchlaufen dabei einem der freien Wirtschaft vergleichbaren Prozess. Der Weg zur Erreichung dieses Zieles ist den Schülern freigestellt. Die Entwicklung und Konstruktion des E-Cars zieht sich wie ein roter Faden durch die gesamte Ausbildung. Die Schüler werden bereits während der Ausbildung mit den in der realen Arbeitswelt vorhandenen Herausforderungen konfrontiert und dadurch z.B. in den Verhandlungen mit Zulieferern oder Sponsoren sicherer und geübter. Sie durchlaufen innerhalb des Projektablaufes sämtliche Phasen der Teambildung, lernen sich (auch) mithilfe neuer Medien zu präsentieren und werden selbstbewusster und teamfähiger. Die Jury überzeugte an dem Projekt besonders, dass es in herausragender Weise alle Kriterien eines innovativen, fächer-übergreifenden und auf Team­arbeit ausgerichteten Unterrichts erfüllt: „Die klassische Unterrichtssituation (Lehrer-Schüler-Interaktion) ist aufgelöst zugunsten der Projektarbeit. (…) Die Schüler sind in hohem Maße aktiv, die Handlungsorientierung ist maximal.“

Den Sonderpreis des Cornelsen Verlags in der Wettbewerbskategorie „Lehrer: Unterricht innovativ“ erhielt das Pädagogen-Team Volker Bast, Franz Huber, Christian Link, Angelika Matzke, Rosalinde Nürnberger, Torsten Oehl, Tina Wefers um Projektleiterin Susanne Strehlow vom Gymnasium Kirchheim bei München für ihr Projekt „Energetische 8samkeit“. Schüler/innen der 8. Jahrgangsstufe beschäftigten sich ein Schuljahr lang mit den Fragen der „energetischen Zukunft“ und den Herausforderungen der Energiewende. Dabei lernten die Schüler/innen, dass zukunftsorientierte Lösungen der anstehenden „Energiefragen“ immer auch mit wirtschaftlichen und politischen Aspekten verknüpft sind. Eingeführt wurde das Thema zu Beginn des Schul­jahres mit einer Auftaktveranstaltung, die von den Schüler/innen und Lehrkräften gemeinsam vorbereitet wurde. Um das themenorientierte Unterrichtsvorhaben im Laufe des Schuljahres umsetzen zu können, wurden die Lehrplaninhalte der Fächer Chemie und Physik synchronisiert und zeitlich neu strukturiert. Zugleich wurde mit dem Konzept der „Lernumgebungen“ gear­beitet, das es ermöglicht, das übergeordnete Thema der „energetischen Zukunft“ in übertrag­bare Unterrichtsmodule und Lernziele aufzuteilen. Die verschiedenen Lernumgebungen wurden den Schüler/innen zunächst vorgestellt und die Lerninhalte in einer Lernlandkarte (Advance Organizer) visualisiert. Die gestaltete Lernumgebung schafft so ein Umfeld aus vorstrukturierten Experimenten, aus freiem Experimentiermaterial, aus unterschiedlichen Text-, Film- und Inter­net-Quellen, aus Aufgaben mit Lösungshinweisen und nicht zuletzt aus Menschen des eigenen sozialen Umfelds. Die Jury überzeugte an dem Projekt besonders „die Methodenvielfalt, die vielseitige Schüleraktivierung und die gute Übertragbarkeit. Das aktuelle Oberthema Energie­wende wird auf Unterthemen aus dem Umfeld der Schüler heruntergebrochen und so ein hohes Maß sowohl an Motivation wie auch an Nachhaltigkeit erzielt.“

Beeindruckt zeigte sich Staatminister für Bildung und Kultus, Wissenschaft und Kunst des Freistaats Bayern Dr. Ludwig Spaenle von den ausgezeichneten Projekten: „Egal, ob Lehrkräfte innovative Unterrichtsformen an ihren Schulen etablieren oder ob sie durch ihren persönlichen Einsatz und motivierenden Unterricht nachhaltige Lernerfolge bei Schülerinnen und Schülern bewirken: Lehrerinnen und Lehrer nehmen als Lernmanager, Wissensvermittler und Bezugs­personen eine Schlüsselrolle im Bildungserfolg der Kinder und jungen Erwachsenen ein. Hierfür gebühren ihnen unsere Anerkennung und unser Dank. Ich gratuliere allen Preisträgern ganz herzlich zu ihrem Erfolg.“

Insgesamt 16 Lehrerinnen und Lehrer sowie sechs Pädagogen-Teams aus zehn Bundes­ländern erhielten in diesem Jahr den „Deutschen Lehrerpreis“. Dabei gingen weitere vier Auszeichnungen nach Baden-Württemberg (Albstadt, Freiburg, Sindelfingen, Tettnang) und Nordrhein-Westfalen (Aachen, Wülfrath, Bornheim, Düsseldorf), drei nach Niedersachsen (Braunschweig, Delmenhorst, Gifhorn), je zwei nach Hessen (Bensheim, Brechen) und Schleswig-Holstein (Neumünster, Oldenburg in Holstein), je eine nach Brandenburg (Luckenwalde), Bremen, Hamburg und Rheinland-Pfalz (Kirchheimbolanden).

Über 4.500 Schüler/innen und Lehrkräfte haben sich in diesem Jahr an dem Wettbewerb beteiligt, der seit 2009 jährlich von der Vodafone Stiftung Deutschland und dem Deutschen Philologenverband durchgeführt wird.

Die Initiatoren des Wettbewerbs „Deutscher Lehrerpreis – Unterricht innovativ“ wollen mit der Auszeichnung die positiven Leistungen von Lehrkräften sowie Schülerinnen und Schülern würdigen und in den Vordergrund der öffentlichen Wahrnehmung rücken. Der hochrangig besetzten Wettbewerbs-Jury gehören an: Brunhild Kurth, Sächsische Staatsministerin für Kultus; Dr. Stefanie Hubig, Ministerin für Bildung des Landes Rheinland-Pfalz; Mark van Mierle, Vorsitzender der Geschäftsführung des Cornelsen Verlags; Prof. Dr. Olaf Köller, Geschäfts­führender Direktor des IPN, Universität Kiel; Prof. Dr. Kathrin Fussangel, Professorin für Empiri­sche Schulforschung an der Bergischen Universität Wuppertal; Prof. Dr. Jürgen Baumert, Direktor am Max-Planck-Institut für Bildungsforschung Berlin; Martin Spiewak, Mitglied der Redaktion Wissen der Wochenzeitung DIE ZEIT; Donata Vogtschmidt, Referentin für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit im Landesvorstand der Landesschülervertretung Thüringen; Ludwig Baum, Stadtschülersprecher der StadtschülerInnenvertretung München. Darüber hinaus vertreten Prof. Susanne Porsche, Mitglied des Beirats der Vodafone Stiftung Deutschland,
Dr. Mark Speich, Geschäftsführer der Vodafone Stiftung Deutschland, und Heinz-Peter Meidinger, Bundesvorsitzender des Deutschen Philologenverbandes, die Initiatoren des Wettbewerbs.

Bewerbungen für die Wettbewerbsrunde 2017 sind ab jetzt auf www.lehrerpreis.de möglich.

Hinweis für die Redaktionen: Ausführliche Informationen und druckfähige Fotos von der Preis­verleihung und allen Preisträgern sowie Rohschnittmaterial (EPK) zur Preisverleihung und zu ausgewählten Unterrichtsprojekten stehen zum kostenfreien Download in der digitalen Presse­mappe auf www.lehrerpreis.de/preisverleihung zur Verfügung.

Thorsten Timmerarens
Heraeus Bildungsstiftung
Tel. 0176 / 17 84 29 57
presse@lehrkraeftepreis.de

Michael Anders
Deutscher Philologenverband
Tel. 0179 42 49 358
presse@lehrkraeftepreis.de

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