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Eine Lehrerin und drei Lehrer sowie zwei Pädagogen-Teams aus Bayern mit dem „Deutschen Lehrerpreis 2017“ ausgezeichnet

Tobias Berlinger aus Kempten, Johannes Helgert aus Rothenburg ob der Tauber, Jochen Niklas aus Nürnberg und Maria Urban aus München für ihr besonderes pädago-gisches Engagement ausgezeichnet / 2. Preis für ein besonders innovatives Unter-richtsprojekt ging an Projektleiter Patrick Oberdörfer und Team von der Adolf-Kolping-Berufsschule München zur Sonderpädagogischen Förderung mit Förderschwerpunkt Lernen / Sonderpreis des Cornelsen Verlags für Projektleiter Hasan Gencel und Team von der Beruflichen Schule 2, der Veit-Stoß-Realschule und der Johann-Daniel-Preißler-Schule in Nürnberg / Insgesamt 21 Auszeichnungen an Pädagogen und Projekte aus neun Bundesländern vergeben / Rund 4.800 Schülerinnen und Schüler sowie Lehrkräfte beteiligten zum zehnjährigen Jubiläum am Wettbewerb

Berlin/Düsseldorf, 15. Januar 2018 – Im Rahmen der Preisverleihung zum bundesweiten Wettbewerb „Deutscher Lehrerpreis – Unterricht innovativ 2017“ wurden heute in Berlin drei Lehrer und eine Lehrerin aus Bayern mit dem „Deutschen Lehrerpreis“ in der Kategorie „Schüler zeichnen Lehrer aus“ geehrt. Mit der Auszeichnung würdigte die Jury das heraus­ragende pädagogische Engagement von Tobias Berlinger, Lehrer für Wirtschaft und Recht, Geographie / Geologie, Fachbetreuer WR und Geo sowie Datenschutzbeauftragter und Gründer der Hilde-Bigband am Hildegardis-Gymnasium Kempten, von Johannes Helgert, Lehrer für Englisch, Deutsch, Arbeit-Wirtschaft-Technik und Sport an der Valentin-Ickelsamer-Mittelschule Rothenburg ob der Tauber, von Jochen Niklas, Lehrer für Deutsch, Geographie, Geschichte, Leiter „Arbeitskreis Afrika“, Vertrauenslehrer, Unterstufenkoordinator und Leiter der Tutoren am Dürer-Gymnasium Nürnberg, und Maria Urban, Lehrerin für Mathematik, Recht, Wirtschaft, Oberstufenkoordinatorin am Städtischen Münchenkolleg, Gymnasium für Erwachsene München. Die Preisträgerin und Preisträger wurden von ihren Schülerinnen und Schülern der letzten beiden Abschlussjahrgänge für die Auszeichnung nominiert, die bei den vier Lehrkräften die kreativen Unterrichtsmethoden mit Bezug zu aktuellen Themen, das sehr große schulische und außerschulische Engagement, strukturierten und verständlichen Unter­richt, eine alltagsnahe Vermittlung des Unterrichtsstoffes, Sinn für Humor, große Hilfsbereit­schaft, persönlichen und individuellen Umgang mit Schülern, faire Benotung, Förderung der Selbstständigkeit, Einfühlungsvermögen, Hilfsbereitschaft, Mitgefühl, Verständnis, Engage­ment und die fachliche Kompetenz besonders hervorhoben.

Dr. Ludwig Spaenle, Staatsminister für Bildung und Kultus, Wissenschaft und Kunst des Frei­staates Bayern: „Die mit dem Lehrerpreis ausgezeichneten Pädagoginnen und Pädagogen prägen mit ihrem motivierenden Unterricht nachhaltig die Lernerfolge ihrer Schülerinnen und Schüler. Mit großem persönlichen Engagement setzen die Lehrkräfte innovative Unterrichts­formen in die Praxis um und sind für die Kinder und Jugendlichen Lernmanager, Wissens­vermittler und wichtige Bezugsperson zugleich. Ich gratuliere allen Preisträgern ganz herzlich zu ihrem Erfolg.“

Mit dem 2. Preis in der Kategorie „Lehrer: Unterricht innovativ“ zeichnete die Jury das Päda­gogen-Team Heidi Bauland, Christian Baumann, Ulla Braun, Florian Ehmann, Peter Fichtel, Jürgen Halbach, Georg Hilsenbeck, Jochen Langer, Josef Leitl, Anita Mandlinger, Rebecca Rigg, Heiko Schalk, Werner Schmid, Gabriele Telek und Siegbert Vierrether um Projektleiter Patrick Oberdörfer von der Adolf-Kolping-Berufsschule München zur Sonderpädagogischen Förderung mit dem Förderschwerpunkt Lernen für ihr Projekt „Ein Maibaum für die Schule“ aus. Ziel des Unterrichtsprojektes war die Herstellung eines traditionellen Maibaums und die Durchführung eines dazugehörigen Schulfestes. Die Maibaum-Erstellung sollte die sehr hete­rogene Schülerschaft an den Ablauf eines Projektunterrichts heranführen und einen fächer­verbindenden und übergreifenden Unterricht anbieten. Mit der Thematisierung eines regiona­len Brauchs wurde eine alte Tradition gepflegt und dies trug zur Integration immigrierter Schülerinnen und Schüler in den bayerischen Kulturkreis bei. In das Projekt wurden neun ver­schiedene Fachbereiche mit den dazugehörigen Berufsvorbereitungsklassen beziehungs­weise Fachklassen eingebracht. Durch die Umsetzung der dazugehörigen Aufgaben können sich heterogene Schülergruppen mit unterschiedlichen Lernschwächen in gleichem Maße bei der Erarbeitung des Projekts einbringen. Zentrales Anliegen für das gesamte Unterrichts­projekt war das Erschaffen nachhaltiger Lernerfahrungen. Die Maibaum-Herstellung war kein Unterrichtsgegenstand, der nur zur Feststellung eines Lernfortschrittes dienen sollte, vielmehr wurde ein Produkt erstellt, das einen echten, vom Lernen unabhängigen Nutzen hat und für längere Zeit sichtbar bleiben wird. Mit dem Projekt wurde den Schülerinnen und Schülern die Möglichkeit geboten, einen persönlichen Beitrag zu einer gemeinschaftlich erbrachten Arbeit zu leisten, auf die sie besonders stolz sein können. Die Jury überzeugten die hohe Motivation, Teamarbeit und übergeordnete Bildungs- und Erziehungsziele, die diesen Beitrag auszeich­nen. „Wichtig erscheint die Tatsache, dass Schülerinnen und Schülern mit Förderbedarf Selbstvertrauen in die eigenen Fähigkeiten vermittelt wird.“ Projektleiter Patrick Oberdörfer: „Guter Unterricht orientiert sich an der Leistungsfähigkeit des Schülers und fördert ihn indivi­duell durch ein möglichst hohes Maß an Eigenaktivität.“

Mit dem Sonderpreis des Cornelsen Verlags wurden Jürgen Asam, Chris Aulinger, Kerstin Jonczyk-Buch und Michael Ziebell mit Projektleiter Hasan Gencel von der Beruflichen Schule 2, der Veit-Stoß-Realschule und der Johann-Daniel-Preißler-Schule in Nürnberg für ihr Projekt „Kooperationsmodell Mittel-, Real- und Berufsschule“ ausgezeichnet. Im Rahmen zweier Kooperationen besuchen an mehreren Tagen die Schülerinnen und Schüler der Veit-Stoß-Realschule und der Johann-Daniel-Preißler-Mittelschule die Berufliche Schule 2 für Ferti­gungstechnik. In der Berufsschule konnten sie ihr Vorwissen in den Fächern Physik, Technik und Werken erweitern und vertiefen. Dabei bearbeiteten die Schülerinnen und Schüler der Realschule und Mittelschule aktiv und in Zusammenarbeit mit den Berufsschülerinnen und -schülern theoretische Inhalte. Sie experimentierten an diversen Stationen und erwarben Fähigkeiten sowie Fertigkeiten für berufliche bzw. praktische Anwendungen. Die Schülerinnen und Schüler können durch dieses Projekt erkennen, dass die theoretischen Unterrichtsinhalte, die im Rahmen des regulären Fachunterrichts erarbeitet wurden, in Kooperation mit der Berufsschule praktische Anwendung finden, und dass die Unterrichtsthemen eine praktische und berufliche Relevanz haben und für ihre berufliche Zukunft wichtig sind. Dies steigert Moti­vation und Neugier der Lernenden, sodass sie ihr Vorwissen bzw. ihre Fähigkeiten und Fertig­keiten nachhaltig vertiefen können. Außerdem können sich die Schülerinnen und Schüler über den Themenkomplex Berufsausbildung durch die Erfahrungen und Informationen der Berufs­schülerinnen und -schüler sowie der Lehrkräfte und Ausbilder informieren und diese Informa­tionen später bei der Berufswahl nutzen. Die Jury überzeugte besonders, dass „… durch das praktische Arbeiten vor Ort und das Einbeziehen von Ausbildern das Projekt praxisrelevant für die zukünftige Berufs- und Arbeitswelt der Schülerinnen und Schüler ist“. Projektleiter Hasan Gencel: „Guter Unterricht ist für mich, wenn Schüler/innen im Unterricht selbstständig und darüber hinaus gerne und erfolgreich lernen. Unterricht sollte eine Herausforderung jedoch keine Überforderung sein, die Neugierde wecken und den Forscherdrang fördern. Guter Unterricht unterstützt Schülerinnen und Schüler, selbstständige und selbstbestimmte Persön­lichkeiten und somit mündige Bürger zu werden. Dies zu erreichen bedeutet unterschiedliche Rollen für die Lehrkraft: Sie ist Expert/in, Moderator/in, Berater/in, aber auch Führungspersön­lichkeit, mitunter Mediator/in und Erzieher/in.“

15 Lehrerinnen und Lehrer sowie sechs Pädagogen-Teams aus insgesamt neun Bundes­ländern erhielten in der Wettbewerbsrunde 2017 den „Deutschen Lehrerpreis“. Dabei gingen jeweils sechs Auszeichnungen nach Bayern (Kempten, München (2), Nürnberg (2), Rothen­burg ob der Tauber) und Nordrhein-Westfalen (Aachen, Bünde, Essen, Mülheim an der Ruhr, Siegen, Solingen), je zwei nach Hessen (Geisenheim, Großkrotzenburg) und Nieder­sachsen (Hannover, Schiffdorf) und jeweils eine nach Baden-Württemberg (Lauda-Königs­hofen), Berlin, Brandenburg (Grünheide/Mark), Sachsen (Eilenburg) und Thüringen (Themar).

Über 4.800 Schüler/innen und Lehrkräfte beteiligten sich 2017 zum zehnten Jubiläum am Wettbewerb, der von der Vodafone Stiftung Deutschland und dem Deutschen Philologen­verband durchgeführt wird.

Die Initiatoren des Wettbewerbs „Deutscher Lehrerpreis – Unterricht innovativ“ wollen mit der Auszeichnung die positiven Leistungen von Lehrkräften sowie Schülerinnen und Schülern würdigen und in den Vordergrund der öffentlichen Wahrnehmung rücken. Der hochrangig besetzten Wettbewerbs-Jury gehörten an: Frank Haubitz, Sächsischer Staatsminister für Kultus a.D.; Dr. Stefanie Hubig, Ministerin für Bildung des Landes Rheinland-Pfalz; Dr. Anja Hagen, Mitglied der Geschäftsführung des Cornelsen Verlags; Prof. Dr. Olaf Köller, Geschäftsführender Direktor des IPN, Universität Kiel; Prof. Dr. Kathrin Fussangel, Professorin für Empirische Schulforschung an der Bergischen Universität Wuppertal; Prof. Dr. Jürgen Baumert, Direktor am Max-Planck-Institut für Bildungsforschung Berlin; Martin Spiewak, Mitglied der Redaktion Wissen der Wochenzeitung DIE ZEIT; Donata Vogtschmidt, Referentin für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit im Landesvorstand der Landesschülervertretung Thüringen. Darüber hinaus vertreten Prof. Susanne Porsche, Initiatorin des Deutschen Lehrerpreises bei der Vodafone Stiftung, Inger Paus, Vorsitzende der Geschäftsführung der Vodafone Stiftung Deutschland, und Prof. Dr. Susanne Lin-Klitzing, Bundesvorsitzende des Deutschen Philologenverbandes, die Träger des Wettbewerbs.

Hinweis für die Redaktionen: Ausführliche Informationen und druckfähige Fotos von der Preis­verleihung und allen Preisträgern stehen zum kostenfreien Download in der digitalen Presse­mappe auf www.lehrerpreis.de/preisverleihung zur Verfügung.

Thorsten Timmerarens
Heraeus Bildungsstiftung
Tel. 0176 / 17 84 29 57
presse@lehrkraeftepreis.de

Michael Anders
Deutscher Philologenverband
Tel. 0179 42 49 358
presse@lehrkraeftepreis.de

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