Preisträger

Unterricht innovativ
2017/2018
2. Preis

"Ein Maibaum für die Schule"

Patrick Oberdörfer
Projektteam: Patrick Oberdörfer StR, Heidi Bauland FLin, Christian Baumann FL, Ulla Braun OStR, Florian Ehmann FL, Peter Fichtel FL, Jürgen Halbach FL, Georg Hilsenbeck FL, Jochen Langer StR, Josef Leitl FA, Anita Mandlinger FLin, Rebecca Rigg StRinFöS, Heiko Schalk FLA, Werner Schmid FA, Gabriele Telek LaV, Siegbert Vierrether FL

Projektbeschreibung:

Am 5. Mai 2017 wurde in der Adolf-Kolping-Berufsschule München ein Maibaum auf dem Pausenhof errichtet. Dieser Prozess hat in diesem Fall jedoch eine durchaus weitreichendere Bedeutung als das bloße Ausleben einer Tradition. Ziel des Unterrichtsprojektes war die Herstellung eines traditionellen Maibaums und die Durchführung eines dazugehörigen Schulfestes. Die Maibaum-Erstellung sollte die sehr heterogene Schülerschaft an den Ablauf eines Projektunterrichts heranführen und einen fächerverbindenden und übergreifenden Unterricht anbieten. Mit der Thematisierung eines regionalen Brauchs wurde eine alte Tradition gepflegt und dies trug zur Integration immigrierter Schülerinnen und Schüler in den bayerischen Kulturkreis bei. In das Projekt wurden neun verschiedene Fachbereiche mit den dazugehörigen Berufsvorbereitungsklassen beziehungsweise Fachklassen einbezogen. Die Umsetzung des Vorhabens wurde in zwei Phasen unterteilt. Die erste Phase beinhaltete alle Arbeiten zur Erstellung des Maibaums. Dazu zählen die Bearbeitung und Lackierung des Stammes, Betonieren des Fundamentes mit Halterung, Herstellung und Anbringen von Piktogramm- und Wappentafeln, Schmücken mit selbst produziertem und geschmücktem Kranz. Die zweite Phase bestand aus der Organisation des Schulfestes.

Das Besondere:

Mit dem Maibaum-Projekt werden Selbstvertrauen und Selbstwertgefühl der beteiligten Schülerinnen und Schüler gezielt gefördert. Durch die Umsetzung der dazugehörigen Aufgaben können sich heterogene Schülergruppen mit unterschiedlichen Lernschwächen in gleichem Maße bei der Erarbeitung des Projekts einbringen. Das Hauptaugenmerk liegt dabei auf zwei unterschiedlichen Dimensionen. Auf der sozial-kommunikativen Ebene werden die Arbeitseinteilung und Arbeitsauffassung, das Time Management und der Umgang mit den Mitschülern bewertet. Bei der persönlichen Dimension ist die Selbstständigkeit das Beurteilungskriterium. So können die Schülerinnen und Schüler in verschiedenen Kompetenzbereichen gefordert und gefördert werden.

Erfahrungen und Ergebnisse:

Zentrales Anliegen für das gesamte Unterrichtsprojekt ist das Erschaffen nachhaltiger Lernerfahrungen. Die Maibaum-Herstellung war kein Unterrichtsgegenstand, der nur zur Feststellung eines Lernfortschrittes dienen sollte. Vielmehr wurde ein Produkt erstellt, das einen echten, das heißt vom Lernen unabhängigen Nutzen hat und das für längere Zeit sichtbar bleiben wird. Mit dem Projekt wurde den Schülerinnen und Schülern die Möglichkeit geboten, einen persönlichen Beitrag zu einer gemeinschaftlich erbrachten Arbeit zu leisten, auf die sie besonders stolz sein können. Die jungen Menschen sind nun mit größerem Selbstbewusstsein und einer positiveren Grundstimmung für die kommenden Aufgaben und den Beginn ihrer Ausbildung besser gerüstet.

Aus den Gutachten:

„Hohe Motivation, Teamarbeit und übergeordnete Bildungs- und Erziehungsziele zeichnen diesen Beitrag aus. Wichtig erscheint die Tatsache, dass Schülerinnen und Schülern mit Förderbedarf Selbstvertrauen in die eigenen Fähigkeiten vermittelt wird.“

Eckdaten

Schule: Adolf-Kolping-Berufsschule München zur Sonderpädagogischen Förderung mit dem Förderschwerpunkt Lernen
Bundesland: Bayern
Jahrgangsstufe: Auf gleiche Jahrgangsstufen übertragbar
Fächer: Bau, Metall, Holz, Textil, Gastronomie etc.
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