Preisträger

Unterricht innovativ
2016
3. Preis

"Projekt E-Car"

Andreas Deinhardt
Projektteam: Andreas Deinhardt, Andreas Betz, Armin Grimm, Robin Pürschel, Andreas Steinkohl, Christoph Sümmerer, Christoph Weinhardt, Matthias
Wollenhaupt

Projektbeschreibung:

„Wir reden nicht über E-Fahrzeuge, wir bauen sie.“ Dies ist das Motto des Projekts „E-Car“ am Staatlichen Beruflichen Schulzentrum Roth. In Teams von je fünf Schülern diverser Fach- richtungen und mit unterschiedlichem Leistungsstand „erfinden, planen, konstruieren, berechnen, kalkulieren, bestellen, fertigen, dokumentieren, präsentieren und fahren“ die Schüler den Prototyp eines Elektrofahrzeuges für junge Erwachsene. Ziel ist es, mit dem E- Car um den nahegelegenen Brombachsee zu fahren. Im Mittelpunkt steht die Entwicklung und Fertigung eines echten Produkts, das im Rahmen eines vorgegebenen Budgets und Zeitraums einem fiktiven Kunden präsentiert wird. Die Schüler durchlaufen dabei einem der freien Wirtschaft vergleichbaren Prozess. Der Weg zur Erreichung dieses Ziels ist den Schülern dabei freigestellt.

Das Projekt startet mit einer Projektwoche, in der die Schüler intensiv an ihrem Projekt arbeiten und die Lehrenden die unterschiedlichen Teams zusammenstellen. Nach dieser Einführungswoche ist immer freitags Projektzeit.

Die Lehrenden treten während der Produktentwicklung lediglich als inhaltliche Berater in Erscheinung. Aufgrund der vielfältigen Fächerverbindungen innerhalb des Projekts sind jedoch viele Lehrer in den Projektprozess eingebunden. Auch im Unterricht wird das Projekt immer wieder zum Thema. Die Entwicklung und Konstruktion des E-Cars zieht sich somit wie ein roter Faden durch die gesamte Ausbildung.

Das Besondere:

Das ergebnisoffene Konzept „E-Car“ eröffnet den Schülern ungewohnte Freiräume und Entfaltungsmöglichkeiten. Die Schüler erleben eine realitätsnahe Wertschöpfungskette, die sie selbst beeinflussen und mit verantworten. Sie l

ernen dadurch die Arbeitsabläu

fe in den späteren Unternehmen wie unter einem Brennglas kennen und können diese im Projekt direkt anwenden. Durch das Prinzip „Learning by Doing“ bleiben die erlernten Inhalte länger im Gedächtnis und langfristig präsenter.
Erfahrungen und Ergebnisse: Die Schüler simulieren mit dem Projekt „E-Car“ einen Entwicklungsprozess ähnlich dem in der freien Wirtschaft: Sie werden bereits während der Ausbildung mit den in der realen Arbeitswelt vorhandenen Herausforderungen konfrontiert und dadurch z.B. in den Verhand- lungen mit Zulieferern oder Sponsoren sicherer und geübter. Sie durchlaufen innerhalb des Projektablaufes sämtliche Phasen der Teambildung, lernen sich (auch) mithilfe neuer Medien zu präsentieren und werden selbstbewusster und teamfähiger.

Die Vorgehensweise des Projekts „E-Car“ ist gut auf andere Projekte oder Schularten übertragbar. Das Konzept wurde bereits in einer Mittelschule zum Bau des Spiels „Vier gewinnt“ erfolgreich angewendet. In der Industrie selbst wird die Arbeitsweise zum Vorbild: Die Audi AG Ingolstadt will das Vorgehen des Projekts für ihre Elektromobilitätsschulungen im eigenen Betrieb übernehmen.

Aus den Gutachten:

„Das Projekt E-Car erfüllt in herausragender Weise alle Kriterien eines innovativen, fächerübergreifenden und auf Teamarbeit ausgerichteten Unterrichts: Die klassische Unterrichts- situation (Lehrer-Schüler-Interaktion) ist aufgelöst zugunsten der Projektarbeit. (…) Die Schüler sind in hohem Maße aktiv, die Handlungsorientierung ist maximal.“

Eckdaten

Schule: Staatliches Berufliches Schulzentrum Roth
Bundesland: Bayern
Jahrgangsstufe: 2 BSZ
Fächer: Deutsch, Englisch, Betriebspsychologie, Chemie und Werkstoffkunde, Konstruktion I, Hybrid- und Elektrofahrzeuge, Elektrotechnik, Fahrzeug- technische Systeme I, Maschinenelemente, Messtechnik, Betriebswirt- schaft, Energieerzeugung und Speicherung, Elektromaschinen und Leistungselektronik, Projektmanagement
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