Projektbeschreibung:
Das Lehrerteam Günther Schmalisch und Linda Lutter entwickelte ein schülerzentriertes Konzept für die Fächer Deutsch und Geographie in den 5. Klassen, das den wissenschaftlichen Erkenntnissen von kindgerechtem Lernen und kognitiver Entwicklung folgt und somit Nach- haltigkeit erzeugt. Das Tun der Schüler und Schülerinnen in einem individualisierten Unterricht wird in den Mittelpunkt gestellt, die Lehrplaninhalte werden nicht nach Fächern getrennt, sondern themenorientiert von den Kindern erforscht, so wird vernetztes Denken und Verstehen ermöglicht. Dabei werden die Vorgaben für die Unterrichtsschwerpunkte der Jahr- gangsstufe eingehalten und kreativ vermittelt. Es handelt sich nicht um ein isoliertes Projekt, sondern um eine Struktur, die das gesamte Schuljahr umfasst. In den vier Themenbereichen,
,,Kinder begegnen“, ,,Cache!“, ,,Literatur“ und ,,Kontinente der Erde“, befassen sich die Schülerinnen und Schüler fächerübergreifend mit verschiedenen Übungsaufgaben, Methodentraining ist in allen Abschnitten Bestandteil. Unter dem Thema ,,Kontinente der Erde“ zum Beispiel beschäftigen sich die Kinder gleichzeitig in Deutsch mit Rechtschreibung und Aufsatzerziehung, in Geographie mit dem Planet Erde und der Topographie.
Die Kinder erhalten individuelle Möglichkeiten, sich Fähigkeiten und Wissen nach ihren eige- nen Lernstrukturen anzueignen – dieses nachhaltige Lernen führt zu Können. Jedes Kind bestimmt individuell, wann es die in den Kompetenzrastern zur Überprüfung angegebenen Tests absolviert. Geprägt wird die Lernlandschaft von Offenheit und Transparenz, weshalb auch die räumliche Gestaltung der Schule an das Unterrichtskonzept angepasst wurde. Die Lehrer bewegen sich innerhalb und außerhalb der Klassenzimmer und sind jederzeit für alle ansprechbar, sie betreuen die einzelnen Lernlandschaften.
Das Besondere:
Lernarrangements sind so gestaltet, dass vernetztes Lernen möglich wird und unterschiedliche Zeitfenster des Lernens erlaubt sind. Kommunikation und Teamarbeit sind wichtig, sowohl bei den Schülern als auch bei der Absprache und Vorbereitung der Lehrer. Das Konzept der Lernlandschaft sieht die Abkehr vom herkömmlichen Unterricht vor. Es fällt keine Unterrichtsstunde mehr aus, denn den Schülern steht ein umfangreiches Lern- und Übungsmaterial für alle Bereiche zur Verfügung. Eine Begleitung und Unterstützung durch die anwesenden Lehrkräfte ist aufgrund des offenen Raumkonzeptes jederzeit gegeben.
Die Projektleitung legt großen Wert darauf, dass bei der Erstellung der Materialien, der Auswahl der Texte und Lektüren die Lebenswirklichkeit der Kinder berücksichtigt wird. Durch die Individualisierung und das interessengeleitete Arbeiten haben die Schüler die Möglichkeit, in viel größerem Maß als im herkömmlichen Unterricht, ihre Alltagserfahrungen einzubringen.
Erfahrungen und Ergebnisse:
Das pädagogische Konzept hält sich genau an die Inhalte des Lehrplans. Das themenorientierte Unterrichtsvorhaben und die dazu erstellten Materialien umfassen nicht nur ein Projekt für einen zeitlich begrenzten Rahmen, sondern das ganze Schuljahr der Jahrgangsstufe 5 in Deutsch und Geographie. Nicht durch einzelne Fächer werden die Themen strukturiert, son- dern ein vernetztes, auf Verstehen und Können ausgerichtetes Lernen wird ermöglicht. Im Mittelpunkt stehen der Inhalt, das Verstehen von Zusammenhängen und das Lösen von Problemen, also die Freude am Lernen; die Frage nach der Benotung wird kaum noch gestellt.
Aus dem Gutachten:
,,Das vorliegende, selbst erarbeitete, umfangreiche Lehrmaterial ist vorbildlich aufbereitet, erfüllt den Lehrplan der beiden Fächer kreativ, kindgerecht und abwechslungsreich, lässt den Schülern genügend Raum für individuelle Auswahl und bezieht (am Rande) auch Musik und Kunst mit ein.“
,,Insgesamt ein innovatives, kreatives, teamorientiertes und somit durchaus nachahmenswertes Modell einer Schule der Zukunft.“