Projektbeschreibung:
Für die Schülerfirma „Living Library“ ist der Name Programm. Als Nachfolger der Schüler- firma „Brooklyn Media“, die zum Ziel hatte, Gelder für die Renovierung der heruntergekom- menen Schulbibliothek zu akquirieren, möchte „Living Library“ Leben in die Schulbibliothek bringen und dies mit einer abwechslungsreichen Mischung aus verschiedenen Lese-Events (http://maxe-online.de/die-schule/schulbibliothek/living-library/).
Im Rahmen des Seminarfachs „Medien und Schulbibliothek“ gründeten die Schüler/innen der Jahrgangsstufe 11 2015/2016 eine Firma, die neben dem Eventmanagement die Leseförde- rung in den Mittelpunkt ihrer Unternehmung stellt. Mit dem Lese-Adventskalender, einem Poetry-Slam, einer Autorenlesung, dem Lese-Club für die unteren Klassenstufen oder dem Bibi-Blog (http://www.bamaxe.blogspot.de/) setzt sie innerhalb des Max-Planck-Gymnasiums Delmenhorst – und über die Stadtgrenzen hinaus – deutliche Akzente.
„Living Library“ hat einen Vertrag mit der Schulleitung abgeschlossen, verwaltet ein eigenes Konto und erlernt in ihrer Organisation als Schülerfirma die Grundlagen unternehmerischen Denkens und Handelns. Die Firma nimmt Geld durch Buchverkäufe aus der Bibliothek, Nachlässe oder Spenden ein.
Die Schüler/innen wählen ihre „Geschäftsleitung“ und arbeiten in einer doppelten Teamstruktur. Die Firma ist in Abteilungen organisiert, der sich die Schüler/innen selbst zugeordnet haben. Wenn Buchhaltung ansteht, ist die Finanzabteilung zuständig, wenn Logos entworfen werden müssen, ist die Marketing-Abteilung gefragt. Die Teamstruktur der Lese-Events nimmt jeweils Vertreter/innen aus den Fachabteilungen auf, die somit interdis- ziplinär besetzt sind. Die Sitzungen werden von den gewählten Geschäftsleitern geführt und moderiert. Lehrerzentrierte Phasen gibt es nur, wenn theoretischer oder methodischer Input erfolgt. So beispielsweise in Vorbereitung der Facharbeiten.
Das Besondere:
Für die Vorbereitung der Schüler/innen auf die Berufs- und Arbeitswelt hat „Living Library“ eine außergewöhnliche Bedeutung. Die Lernenden können selbst betriebswirtschaftliche Erfahrungen machen und zugleich die eigene Schule bei der Weiterentwicklung der Biblio- thek und der Umsetzung von Leseförderungskonzepten unterstützen. Dieses handlungs- orientierte Vorgehen fördert die Lernmotivation und in hohem Maße die Eig
enverantwortung für ihre Projekte: Pünktlichkeit, Zuverlässigkeit, Teamfähigkeit werden groß geschrieben.
Besonders hervorzuheben ist auch der kulturelle Gewinn: Viele der Schüler/innen, die bislang keinen Zug
ang zu kulturellen Veranstaltungen wie Autorenlesungen hatten, organisieren diese jetzt mit viel Engagement und nehmen selbstverständlich daran teil.
Das Unterrichtsvorhaben basiert zudem auf einem fächerübergreifenden Ansatz: Typische Themen des Deutschunterrichts werden mit dem Unterrichtsfach Politik/Wirtschaft oder auch dem Fach Kunst verzahnt.
Erfahrungen und Ergebnisse:
Die positive Wirkung von „Living Library“ ist im alltäglichen Schulleben spürbar: Überall im Gebäude hängen Plakate mit Hinweisen auf kommende Lese-Veranstaltungen, die Bibliothek boomt, der Blog ist gut besucht. Die Aktivitäten der Schülerfirma werden zunehmend auch von der Fachpresse und Institutionen wie dem Niedersächsischen Schulbibliothekstag wahrge- nommen und gewürdigt.
Die Themen Lesen und Leseförderung sind seither ganzjährlich präsent. Die Schulgemein- schaft besucht die Veranstaltungen und in den verschiedenen Unterrichtsfächern wird stärker auf die Bibliothek Bezug genommen. Die „Living Library“ hat im Max-Planck-Gymnasium Delmenhorst eine lebendige Lese-Landschaft geschaffen.
Aus den Gutachten:
„Herausragend an dem Projekt ist, dass für ein häufiges Stiefkind der Schule, die Bibliothek, durch die aktive Einbindung von Oberstufenschüler/innen im Seminarfach eine Öffnung der Bibliothek stattgefunden hat und diese nun auch von Schüler/innen verschiedener Klassen- stufen aktiv genutzt wird. (…) Beachtenswert und nachhaltig ist der Bezug zum späteren
Leben durch die Gründung einer Schülerfirma mit Geschäftsleitung und verschiedenen Abteilungen (…).“